Was ist Logik?
Massen ziehen sich an. Riesige Gaswolken im Universum überwinden durch ihre eigene Gravitation die starke Kernkraft und starten Kernfusionen. So werden Sterne geboren. In diesen wird Helium zu Wasserstoff fusioniert. Dabei entstehen auch schwerere Elemente. Bei Supernovae/ Explosionen von Sternen bei ihrem Lebensende entstehen noch schwerere Elemente. Aus diesen Elementen können Gesteinsplaneten sich formen, komplexe Molekülketten entstehen und das Leben sich entwickeln. Und all das folgt den Naturgesetzen.
Alles logisch! Warum?

Weil …
1 + 1 = 2
a²+b²= c²
E(kin)=1/2m*v²
Im Sonnenlicht wird man schneller braun.
Haut man sich mit einem Hammer auf den Finger tut es weh.
Cookies ist die allerbeste Eissorte.
Darum! Ist halt eben logisch! 🙂
Leider ist nur „Darum“ oder „halt eben“ kein wirkliches Argument.
Nun, mal angenommen, es würde uns Menschen nicht geben, dann würde das Universum vermutlich genauso weitermachen wie bisher. Nur gäbe dabei keinen menschlichen Geist, der die Logik dahinter erfassen könnte.
Das ist die gleiche Vorstellung wie hinter der Frage: Fällt ein Baum im Wald wirklich um, wenn es niemand wahrnimmt? Klar!

Aber wie können wir so etwas wissen? Woher können wir wissen, dass etwas auch dann genauso abläuft, wenn wir es nicht beobachten? (Von quantenphysikalischen Prozessen an dieser Stelle mal abgesehen) Weil alles universellen Gesetzen gehorcht. Den Naturgesetzen. Und diese Gesetze werden nicht nur von Menschen an einem Ort erkannt und immer wieder verifiziert sondern von völlig unabhängigen Menschen überall auf der Erde. Und dabei werden nicht nur Phänomene auf der Erde beobachtet sondern auch solche, die mehrere millionen oder gar milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt sind.
Daraus schließen wir, dass die Naturgesetze und die Logik überall im Universum vor zu herrschen scheinen.

Aber pressen wir Menschen nicht unsere Entdeckungen bloß in ein von uns erfundenes Gedanken-Konstrukt rein, dass wir als Logik betiteln?
Bei dieser Frage stoßen wir auf eine Grenze. Um Kausalität, sprich Logik erkennen zu können, bedarf es der Informationsverarbeitung, welche wiederum der Logik bedarf. Man kann also Logik nicht ohne Logik erkennen. Da „beißt sich die Maus sozusagen selber in den Faden“ oder wie das heißt 😉

Die Existenz von Logik als grundlegendes Prinzip lässt sich nicht unabhängig von menschlichem Denken beweisen. Logik ist eine Methode, die wir nutzen, um Schlussfolgerungen aus gegebenen Prämissen, wie z.B den Naturgesetzen oder der Existenz an sich, zu ziehen. Da unser Verständnis von Logik durch menschliche Denkprozesse geprägt ist, können wir nicht sicher sagen, ob sie auch außerhalb unseres Denkens existiert. Es bleibt daher die Frage, ob die Logik eine „entdeckte“ Wahrheit oder eine „erfundene“ Konvention ist.

Während wir uns mit dieser Frage befassen, stoßen wir auf ein komplexes Geflecht von Überlegungen, das die Grenzen unserer Erkenntnisfähigkeiten herausfordert. Die Debatte darüber, ob die Logik eine unabhängige Wirklichkeit oder lediglich ein Produkt unseres Denkens ist, wird noch faszinierender, wenn wir die Unterschiede zwischen unserer beschränkten Realität und den abstrakten Konzepten der Mathematik in Betracht ziehen. In der Welt der Mathematik finden wir Wahrheiten, die wir in der realen Welt vergeblich suchen würden.

Ein schönes Beispiel dafür ist das Banach-Tarski-Paradoxon, das verdeutlicht, wie mathematische Abstraktionen zu unvorstellbaren Konsequenzen führen können. Dieses Paradoxon beschreibt die Möglichkeit, eine Kugel in endlich viele Teile zu zerlegen und durch Verschieben und Drehen zwei Kugeln mit jeweils der gleichen Größe wie das Original zu erschaffen. Während diese Idee in der Mathematik auf logischer Abstraktion basiert, widerspricht sie unserer Erfahrung von der Beschaffenheit der physischen Welt. Die Mathematik bietet uns somit Erkenntnisse, die über die Beschränkungen unserer Realität hinausgehen.

Dies führt uns zu einer interessanten Feststellung: Während die Mathematik und ihre zugrunde liegende Logik uns Zugang zu unendlichen Möglichkeiten gewähren, ist unsere real existierende Welt von begrenzenden Faktoren wie den Naturgesetzen geprägt. Diese Gesetze legen fest, was in unserer realen Welt möglich ist und was nicht. Daher könnten wir argumentieren, dass die Logik der Mathematik eine umfassendere Reichweite hat als die Logik der realen Welt, was uns mehr als nur irritieren kann, da uns die Logik der Mathematik vor Wahrheiten stellt, die unseren Erfahrungen vollkommen widerspricht.

Es führt uns zu der Vermutung, dass die Logik in gewisser Hinsicht der Realität übergeordnet sein könnte.
Eine unglaubliche Idee mit der Konsequenz, das die Struktur von Logik auch dann vorherrschen könnte, ohne dass es der Existenz von etwas anderen im Universum bedarf.

Meine gewagte Hypothese und Definition von Logik
Logik ist die strukturgebende Grundlage des Informations-Kosmos. Sie formt gewissermaßen die Naturgesetze im Reich der Informationen. Sobald Informationen von entsprechend verarbeitenden Systemen / Lebewesen verarbeitet werden, erfolgt dies ausschließlich in Übereinstimmung mit diesen zugrunde liegenden Strukturen, sprich den Prinzipien der Logik. Die kleinstmögliche logische Einheit, die zwischen zwei Eigenschaften unterscheidet, bildet hierbei den Baustein dieser Struktur. Durch diese Grundlage wird es möglich, Existenz an sich zu erkennen: Existenz wird definiert als Existenz ≠ Nichts.
Die Existenz bildet wiederum die Basis für die Anwendung logischer Prinzipien. Die Kohärenz der Logik bringt dabei eigene Axiome hervor, wie etwa die logischen Operatoren „und“, „oder“, „ohne“ usw.
Anmerkung
Beim Philosophieren über Themen wie Informationen, Intelligenz, Existenz und Logik bekommt die Differenzierung zwischen dem physischen, realen Universum und dem Informationskosmos immer mehr an Bedeutung. Der Kosmos der Informationen scheint einem zu Beginn fast allzu fantastisch. Er ist weder messbar noch greifbar doch für alle Bewusstsein-besitzendende, informationsverarbeitenden Systeme klar vorhanden.
Weiterführende Fragen